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Autarke Supercharger: Tesla will sich teilweise vom Netz abkoppeln

Bild: comobility
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Elektroautos sind dann am saubersten, wenn sie auch mit erneuerbaren Energien geladen werden. Laut Tesla-Boss Elon Musk sollen „fast alle Supercharger autark vom Stromnetz werden“ und die Fahrzeuge mit Solarenergie betanken.

Bild: Tesla

Tesla hatte bereits 2012 damit begonnen, seine Ladestationen mit Solarpanelen auszustatten. 2015 wurde unweit von Kopenhagen in Køge Europas erster Supercharger mit einem Solardach versehen. Viel weiter ist man bislang allerdings noch nicht gekommen. An gerade mal ein paar duzend Standorten wird Sonnenenergie geladen.

Auf Twitter hat sich Ende der vergangenen Woche ein Fahrer beschwert, dass er sogar das Kohlekraftwerk vom Supercharger sehen konnte. Für ihn heißt das, er lädt wahrscheinlich mit Kohlestrom.

Elon Musks Antwort kam prompt: „Alle Supercharger sollen auf Solarstrom und -batterien umgerüstet werden. Fast alle werden autark vom Stromnetz.“

Je nach Größe des Superchargers, wird Tesla ganz schön viele Solarpanele und Batteriespeicher installieren müssen, damit auch wirklich alle Ladepunkte jederzeit genutzt werden können. Am besagten Standort in Køge waren bei einem Besuch im vergangenen Frühjahr fast alle Ladepunkte besetzt und sobald ein Tesla losfuhr, nahm ein anderer seinen Platz ein.

Zudem planen die Kalifornier Standorte mit 50 bis 100 Superchargern, die dann von großen Solar-Carports überdacht werden. Gekoppelt mit Teslas Powerpacks, könnte das für die Autarkie reichen – zumindest an sonnigen Standorten.

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23 Kommentare zu “Autarke Supercharger: Tesla will sich teilweise vom Netz abkoppeln

  1. Noch zwei bis drei Windräder dazu und die Sache läuft

  2. ja, windräder, die man dann noch während der ladeweile begehen kann – das wäre prima und würde endlich mal die SC mit sinnvollen dingen umgeben 🙂

  3. Vielleicht baut man daneben ein Zeitkino wo 30min Filme laufen?

  4. Wie soll das funktionieren?

    Mal ein kleines Beispiel angenommen:
    An einem Tag kommen nur 6 Tesla Model S 75D lang und laden jeder nur 60 Prozentpunkte ihres Akkus (z.B. 20% bis 80%). Dann liegt der Verbrauch bereits bei 6 * 75 kWh * 0,6 = 270 kWh. Dann noch ein bisschen Wandlungsverluste und Eigenbedarf der Anlage also rund 300 kWh. Also im ganzen Jahr vereinfacht 360 * 300 kWh = 108.000 kWh. In Deutschland erreicht man über’s Jahr (aufgerundet) 1000 kWh pro kWp installierter Leistung. Man müsste umgekehrt etwa 108 kWp installieren, um das im Jahresmittel durchzustehen. Angenommen, man braucht pro kWp 8 m² Modulfläche, dann müssten dafür Module mit 864 m² Fläche installiert werden. Also ein Quadrat von ca. 30 m Kantenlänge.

    Wer installiert so viel Kapazität, um gerade mal 6 Autos am Tag laden zu können? Jedenfalls braucht man keine 30m * 30m, um sechs Autos zu parken…

    Daher kann ich mich Stoner nur anschließen: Windräder dazu und es könnte was werden. So ist es Augenwischerei. Das heißt natürlich nicht, dass gar keine PV installiert werden sollte.

    Oder habe ich einen Fehler in meiner Rechnung?

  5. Elon ist immer für eine Überraschung gut.
    Da wird in Old-Germany noch an Spaltmaßen gebastelt und gegrübelt. Und schwupps: …. fährt der erste Tesla auf dem Mars herum.
    Alle die ihn schon hundertmal tot geschrieben haben wissen, wie bescheiden ihre eigenen Synapsen veranlagt sind.
    Glücklicherweise, ist das nicht das Maß der Dinge.

  6. Wenn sie noch befahrbare Solarpanele hinbekommen, um damit die Parkflächen und Zufahrten auszulegen, könnte das doch was werden.

  7. Also 100%ige Insellösungen sind selten wirtschaftlich sinnvoll. Wenn ein Netzanschluß vorhanden ist, dann macht es Sinn diesen als Puffer zu benutzen. Denn für 100% Autarkie bräuchte ein Supercharger nicht nur irrsinnig viele Solarzellen oder Windräder, sondern auch noch entsprechende Pufferspeicher um lokale Schwankungen im Stromertrag auszugleichen bzw. dem Verbrauch anzupassen. Und je näher man den 100% kommt desto teurer wird es.
    Da ist es wesentlich sinnvoller da wo es sich anbietet teilweise den Energiebedarf vor Ort herzustellen und sonst zuzukaufen. Zumindest in Deutschland kann jeder Ökostrom beziehen, wenn er will. Und wenn sowieso überdacht wird, kann man auch noch Solarzellen draufpacken. Oder wenn sowieso Batteriepuffer benötigt werden weil der Netzanschluß zu dünn ist, dann kann man den auch mit lokalem Ökostom laden.

  8. Weg sagt denn, dass hier PV Module mit nur 15% Wirkungsgrad zum Einsatz kommen? Vielleicht sind es 20% oder noch mehr? In südlichen Ländern dann mit 300-500m² durchaus machbar. Zugegeben in Deutschland wird das nicht reichen. Aber wenn der Netzanschluss etwas dazugibt, geht das auch. Sagen wir 8 Parkplätze werden großzügig überdacht. Sagen wir 8m Tief und 24m Länge. (3m Parkplatzbreitex8) Dann hat man schon knapp 200m².

  9. @ Priusfahrer Thx, So ähnlich wie hier im Rheinland im Ladepark Hilden:

    https://shareandcharge.com/elektromobilitaet-hautnah/

    War letztens mal dort und hab meinen Opel Ampera geladen.

  10. Wenn er es ordentlich machen möchte:
    Ein Model X ist ca. 5 Meter lang, dazu ein Wohnwagen von bis zu 9 Meter und etwas Überstand, damit man nicht naß wird, macht ca. 18 Meter.
    Das dann in 3 Meter Breite, plus 1 Meter seitlich angebrachte Ladesäule (weil besser mit Anhänger zu erreichen), kommen wir auf eine Fläche von ca.72 Quadratmeter pro Ladeplatz.
    Das Powerpack muss zusätzlich überdacht werden, sind auch noch ein paar …

    Wahrscheinlich wird bei der Präsentation der Zahlen später einfach der weltweit erzeugte Strom dem verbrauchten gegenübergestellt und fertig.
    Da ist es egal, dass der Strom in Spanien gesammelt und in Norwegen verfahren wurde.

    Denken Sie groß! 😉

  11. Wenn Tesla es schaffen würde, weltweit so viel Solarstrom im Bereich der Ladesäulen zu erzeugen wie gebraucht wird, wäre das schon eine extrem gute Leistung. Dass man in weniger sonnigen Ländern dann auf den örtlichen Strommix zurückgreifen muss spielt keine Rolle. Andere sollen dieses Kunststück erstmal fertig bringen. Ob das aber klappt, wenn man jährlich eine, zwei oder noch mehr Millionen Fahrzeuge baut ist schon sehr zweifelhaft. Aber egal, alleine der Versuch ist schon einen Orden wert.

  12. @imax: Sehr interessanter Artikel. Ich bin bis: „die Batterien halten nicht, was sie versprechen“ gekommen. Dann habe ich mir den Rest gespart. Das wird als 1. Problemfeld angeführt, welches eine angebliche Überbewertung der Aktie darstellen soll. Es mag viele gute Analysten geben. Aber von technischen Dingen sollen sie lieber die Finger lassen.

  13. Wir wissen alle, wer aktuell wirklich der größte Blender der Autobranche ist… Ich sage nur Abgasskandal

  14. Mit den Unterschied das die Leute vom Abgasskandal Geld haben was der Herr Musk nicht hat…….

  15. Es würde diesen Konzern finanziell ruinieren, wenn in Deutschland Wiedergutmachungen, Schadensersatz, Rückgabe, KFZ-Steuernachforderungen und dgl. gerichtlich einfordert werden könnten.
    Davor bewahrt sie das bekannte Lobbysyndikat.

  16. Musk ist kein Messias, aber auch nicht der „größte Blender der Welt“. Vielleicht nicht alles schwarz-weiß sehen, dann landet man bei der Wahrheit.

  17. Sehr gut. Damit spart er die grossen teueren Trafo Haeuschen ein und die dicke Zuleitung. So wird die Elektromobiltaet in Zukunft aussehen.

  18. Nur wer etwas will, kann scheitern.

  19. Ich könnte mir vorstellen, dass er mit einem herkömmlichen 45KW Netzanschluss auskommt. Zu Schwachlastzeiten werden darüber die Speicher nachgeladen um bei Bedarf mehrere Hundert KW als Ladeleistung abgeben zu können. Ein eigener Trafo wäre dann nicht mehr nötig und die teuren Leistungsspitzen wären Geschichte. Bei größeren Anlagen (>10 SC) und bei Einbindung von WKA, wird es aber ohne Mittelspannungstrafo nicht gehen.

  20. @Roland Die Rechnung hat insofern einen Haken, dass die 1000 kWh/kWp in Deutschland ein Durchschnittswert sind, die ertragsschwache Tage/Winter einschließen. Errechnet wird das aus der von der geographischen Lage abhängigen Globalstrahlung/m² mal die Sonnenstunden-unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades der Solarzelle. Eine 10 kWp Anlage bringt die Leistung bei optimaler Einstrahlung pro Stunde-und an miesen Tagen bleibt es duster. Diese wetter+jahreszeitbedingte Schwankung kann keine stationäre Batterie überbrücken.

    Man muss in größeren Dimensionen denken, das Stromnetz eingeschlossen. (wie die auch Umwandlung überschüssigen Stroms in eine speicherbare Form-Methan z.B.) Auch sollte man meiner Meinung nach aus der Perspektive des Fahrzeugnutzers schauen, nicht aus der des Fahrzeugherstellers. Jeder Autofahrer hat ein Hausdach, einen Arbeitgeber mit Verwaltungsgebäuden-oder kann sich Anteile an Energiegesellschaften kaufen, die die entsprechende erneuerbare Energie bereitstellen, die er für seine Mobilität braucht. Das gesamte System des Energiemarktes muss sich verändern-das kommt verstärkt durch Modelle die es z.B erlauben, dass man den erzeugten und eingespeisten PV-Strom an anderen Orten und zur anderen Jahreszeit zurückbekommen kann.

    Dass Tesla die Tankflächen mit Solardächern versieht und selbst produzierte Batterien installiert, ist ein löblich logisch konsequenter Ansatz, aber keine zu kritisierende Lösung.

    Vielleicht ein besserer – leider englischer- Artikel hier:
    http://reneweconomy.com.au/if-tesla-takes-ev-charging-off-grid-we-need-to-rethink-energy-13104/

  21. Dass das mit den 1000 kWh / kWp schöngerechnet ist, ist korrekt. Mein Punkt ist der, dass mir das ganze selbst dann unrealistisch erscheint, wenn ich zu Gunsten von Tesla rechne. Auch den Verbrauch habe ich künstlich klein gerechnet, denn was sind schon 300 kWh am Tag, wenn man davon Autos lädt?

    Ich möchte keinesfalls kritisieren, dass Tesla seinen Strombedarf mehr und mehr durch eigene Produktion decken möchte. Sollen sie doch. Ökonomisch ist das in greifbarer Nähe. Ich engagiere mich selbst in der Richtung. Ich halte es lediglich für irreführend, dass sie behaupten, ihre Supercharger vom öffentlichen Netz trennen zu können. Es existiert weder die Technologie, um den großen Bedarf auf der Fläche eines Parkplatzes decken zu können, noch gibt es effiziente und bezahlbare Möglichkeiten, diese großen Energiemengen zu speichern. Power to Gas hat meines Wissens nach einen Wirkungsgrad, der weit unter dem von Akkus liegt.

    Für realistisch halte ich, dass Tesla mit Solaranlagen x kWh erzeugen, diese im unmittelbaren Umfeld des SC speichern und anschließend bei den Ladevorgängen der Autos komplett wieder verbrauchen kann. Dadurch müssten sie zu keinem Zeitpunkt etwas ins öffentliche Netz einspeisen. Sie sparen den Einkauf von x kWh. Sie werden aber das öffentliche Netz trotzdem regelmäßig brauchen, um ihre eigenen Speicher für die Spitzenlast zu füllen und bei schlechter Sonnenernte den gesamten Verbrauch decken zu können.

  22. Das müssten mördermässig große Akkus sein, die neben dem SuC parat stehen müssten… Nur paar Windrädchen und PV Panele bringen es da nicht. Wobei JEDER Akku im Stromnetz eine gigantische Bereicherung ist. Stichwort Schwarmakkus. Gibts bereits für die Mietwohnung, ohne eigene PV Anlage am Dach!

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