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Großbritannien will E-Mobilität Vorfahrt gewähren

Bild: BMW
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Dass Städte und Gemeinden grübeln, wie man Elektromobilität vor Ort fördern kann, ist allemal lobenswert. Allerdings fragt man sich bei der ein oder anderen Maßnahme, ob das wirklich praxistauglich ist.

Bild: Nissan UK
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So z.B. in Großbritannien. Bis 2020 werden fünf Städte mit besonders hoher Luftverschmutzung zu sogenannten „Clean Air Zones“ erklärt. Dort hat die Elektromobilität dann Vorfahrt – im wahrsten Sinne des Wortes.

Elektroautos könnten an Kreuzungen Priorität erhalten und sich auch nicht an Einbahnstraßenschilder halten müssen. Mal abgesehen davon, dass jedes E-Auto dem Verbrenner beim Ampelstart davon fährt, sollen extra Spuren eingerichtet werden, damit Elektromobile auch gegen den Verkehr fahren sowie an Kreuzungen „herausgefiltert“ werden können.

Grund für die innovativen Maßnahmen ist laut britischen Behörden, dass das Freiparken für E-Autos oder die Mitnutzung von Busspuren nicht ewig ein Anreiz sein kann. Wenn erstmal genügend Elektroautos unterwegs sind, egal ob in Großbritannien oder in Deutschland, ist kostenloses Parken kein wirkliches Privileg mehr und auf der Busspur wird es eng. Neue Verkehrsregeln für Autos mit Elektroantrieb sind dann sozusagen die Anreize 2.0.

Aber mal ehrlich: Sind solche Aktionen sinnvoll? Ist eine extra Spur an der Ampel nicht nur eine Verbreiterung der Straße? Und gibt es vielleicht andere wichtige Argumente dafür, dass eine Straße eine Einbahnstraße ist? Der Grund war sicher nicht, die Anzahl der Verbrenner zu minimieren. Und auch der britische ADAC (AA) kann sich noch nicht wirklich vorstellen, wie Elektroautos an Ampeln in der Realität Vorfahrt gewährt werden soll.

Aber es ist ein Denkanstoß in die richtige Richtung. Auch wenn der Preis eines Elektroautos oft bemängelt wird, für Vorfahrt wäre bestimmt der ein oder andere bereit etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Man kann nur hoffen, dass Verbrenner in dem Fall das Schild „nur für Elektroautos“ besser beachten, als bei Parkplätzen an Ladesäulen.

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9 Kommentare zu “Großbritannien will E-Mobilität Vorfahrt gewähren

  1. Ich könnte mir vorstellen dass im 1. Schritt normale Strassen für Verbrenner zu Einbahnstrassen umgewandelt werden. Im zweiten Schritt würde man die Einbahnstrassen für Verbrenner zusätzlich zu Sackgassen erklären und damit wären sie aus dem Verkehr gezogen :-))

  2. Kaum umsetzbar und je komplizierter das Model desto illusorischer wird die Umsetzung. Wer soll das denn regeln/kontrollieren? Bauliche Maßnahmen die es regeln könnten fallen weg (die würden alle Treffen). Soll man an jeder Kreuzung Polizisten aufstellen die Auto für Auto kontrollieren wer in welche Richtung fahren darf?

    Ein einfacheres Modell das z.B. bestimmte Stadteile nur elektrisch befahren werden dürfen ist sinnvoller. Da können sowohl Kurzstreckenfahrer (reine E-Fahrzeuge) als auch Landstreckenfahrer (Plug-In-Hybride) rein aber eben ohne Emissionen.

  3. Unbestätigten Quellen zufolge sollen Elektroautos in Großbritanien nun endlich rechts fahren dürfen, wie fast überall sonst in Europa. (hüstel)

  4. Die Industrie (muss ja nicht die althergebrachte Autoindustrie sein) soll endlich geile und bezahlbare BEV’s die jeder haben will auf den Markt bringen. Dann brauchen wir diese verkrampften Sonderregelungen nicht.

  5. Was soll das? Verbrenner als Neuzulassung ab 2025 verbieten und fertig.

  6. Das mit Vorfahrt, Busspur, Freiparken ist erstens kaum kontrollierbar (hier musste dafür extra ein eigenes Kennzeichen her, oh Mann) und zweitens bringts kaum was. Ich glaube nicht, dass sich deswegen auch nur einer für ein E-Fahrzeug entschieden hat.

    Aber die Innenstadt für ausdünstungsbehaftete Fahrzeuge zu sperren bzw. mit fetter Maut zu belegen dürfte das deutsche Sparerherz sehr viel tiefer treffen. Und schätzungsweise 2018-2019 wird sowieso der Punkt erreicht sein, wo sich E-Mobilität zumindest bei kleinen Wagen auch „rechnet“ (Benziner haben wir schon eingeholt, nur den Diesel noch nicht ganz). Dann kaufen sich auch die Dickbolzen-Fahrer wenigstens als Zweitwagen eine fahrbare Batterie statt eines Dieselofens.
    Und 2025-2030 sind dann auch die Dickschiffe elektrisch. Hach, wird das eine schöne Zeit als Radfahrer hinter der Schlange an der Ampel.. 🙂

  7. Gibt es denn überhaupt eine deutsche Stadt, die das Elektromobilitätsgesetz umgesetzt hat? m.W. weigern sich faktisch alle Kommunen z.B. Busspuren freizugeben, da sie fürchten, dass der e-Autoverkehr den Busverkehr zum Erliegen bringt (was ja eher eine Zukunftsvision ist, muss man sagen). Das e-Kennzeichen bringt bisher eigentlich gar nichts, außer Kosten.

  8. Wer ein Elektroauto nur wegen des schnelleren Vorankommens oder anderer Vorteile kauft hat die Problematic nicht erkannt. Busspuren freizugeben und kostenlose parkplätze können nicht die konsequenz sein. Saubere Luft ist das wichtigste. Bei den telefonen wurde auch über den Preis die nachfrage angekurbelt und es hat explosionsartig fuktioniert. Es müssen Kleinwagen unnd transporter auf den Markt. Hier sind Energieversorger/erzeuger gefragt wie es die Telefonanbieter vorgemacht haben. Nachfrage ankurbeln dann läufts auch. Preiswerte umbauten für intakte Wagen mit Motorschaden oder den 2.wagen können auch behilflich sein. Garagendächer mit Preiswerter Photovoltaik und Einspeisung ins Netz um den Tagesstrom auch Nachts nutzen zu können.

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