News

Gut angelegt? Steuergelder für die Elektromobilität

green-299410_1280Der Bund der Steuerzahler hat rund 30 aus seiner Sicht umstrittene Förderprogramme und Subventionen in Deutschland aufgelistet. Darunter auch ein 6 Mio. schwerer Fördertopf für den Porsche Mission E.

Bild: Porsche
Bild: Porsche
Anzeige

Der Luxusautohersteller sei laut dem Steuerzahlerbund wohl kaum auf staatliche Unterstützung angewiesen. Und schon gar nicht für die Entwicklung und Optimierung eines Fahrzeugs, dass sich am Ende nur wenige leisten können. Auch die 16,4 Mio. Euro, die das Wirtschaftsministerium für den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorgesehen hat, werden negativ bewertet. Fazit des Steuerbunds: Die Automobilkonzerne scheuen Investitionen und der Steuerzahler muss dafür hinhalten.

Einerseits muss man dem Bund recht geben. Autokonzerne sollten selbst mehr in Elektromobilität und Ladeinfrastruktur investieren und angesichts des negativen Haushalts hierzulande, lassen sich solche Investitionen kaum rechtfertigen.

Andererseits profitiert nicht jeder Hersteller von Steuergeldern und die Kosten für etwa die Forschung und Entwicklung des Porsche Mission E sind mit 6 Mio. noch lange nicht gedeckt. Anders gesagt, der Autobauer zahlt selbst noch kräftig oben drauf. Und im Fall Porsche berichtete die „Automobilwoche“ Ende vergangenen Jahres, dass sogar die Belegschaft in Zuffenhausen zu finanziellen Eingeständnissen bereit ist. Ein Sparpaket umfasst die Rückkehr der 35-Stunden-Woche und in vielen Fälle verzichten Angestellte auf Lohnerhöhungen – alles im Sinne der Elektromobilität.

Bei Ladeinfrastruktur ist es ähnlich. Jeder, der sich eine Wallbox zu Hause hat installieren lassen oder eine Säule auf dem Parkplatz vorm Büro weiß ungefähr, was für Kosten auf die Betreiber zukommen. Die sind nicht leicht zu stemmen.

Und um Elektromobilität für jeden Steuerzahler bezahlbar zu machen, braucht es eben ein wenig Starthilfe vom Staat. Zumal wir als Industriestandort vor einer ganz anderen Herausforderung stehen, wenn unsere Automobilhersteller weiterhin auf den Verbrenner und nicht den Elektromotor setzten.

Gut angelegt? Steuergelder für die Elektromobilität: 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 2,42 von 5 Punkten, basieren auf 12 abgegebenen Stimmen.
Loading...
Anzeige

14 Kommentare zu “Gut angelegt? Steuergelder für die Elektromobilität

  1. typisch. den Dicken stopft man noch mehr in den Hintern. zu was eine Firma wie Porsche, mit einer Edelrendite im zweistelligen Bereich, auch nur einen einzigen Cent Subvention erhalten muss, ist mehr als fraglich. zumal das Gebotene eh zu wünschen lassen wird. Wie wäre es einfach mal dieses unsägliche Chaos mit dem bezahlen an den Stromladesäulen einzudämmen? hää?

    warum gibt es an dt. Autobahnen, ausser von Tesla, kein einzige Lädesäule direkt an der Autobahn? zu was hat man innerhalb von einer einzige mittelgroßen dt. Stadt über 10 verschiedene Bezahlsysteme?

    Das Steckerproblem hat Aldi am besten gelöst. die stellen einfach Ladesäulen hin, die alle Stecker in einem Gerät haben. der nächste logische Schritt wäre nicht nur eine Ladesäule, sondern gleich 5 STück. Mit einem Schlitz für ein und zwei Euro Stücke. ich finde es ja super toll, das Aldi mir kostenlos Strom liefert. aber das möchte ich garnicht. ich möchte viel lieber Gewissheit haben, überhaupt eine Ladesäule zu bekommen. So ein Ladeding kostet sicher keine 3.000 Euro. Lasst den Strom gerecht bezahlen vom Kunden, aber stellt genau wie Tesla mehrere davon hin.

    die momentan lieferbaren E-Autos sind durch die Bank sehr gut von der Technik her. nur das typisch deutsche Verschlimmbessern nervt ohne Ende. aber genau das soll es ja auch, es muss komplex erscheinen…

    wobei komplex absolut garnix mit kompliziert zu hat. garnix.

    Warum unterhält sich die Regierung eigentlich mit den Auto Herstellern, und nicht direkt mit dem Endkunden? Weil dem dt. politischen Kasperleverein die Meinung der Bürger völlig hinten vorbei geht. zum wählen und Steuern bezahlen ist er gut, aber direkte Demokratie würde nur stören.

  2. Naja bei den vielen Milliardeninvestitionen werden hier geradeeinmal wenige Milliönchen hinterfragt. Das zeigt doch, dass die Förderung der Elektromobilität absolut gesehen irgendwo im Promillebereich herumdümpelt.

    Ich erinnere nur daran, dass Porsche vor Jahren beim Bau des Werkes in Leipzig viele Millionen Subventionen abgelehnt hat. Und die Porschemitarbeiter müssen auch nicht am Hungertuch nagen, angesichts der Jahressonderzahlungen.

    Auch wenn die Förderung der Ladeinfrastruktur nicht immer die Besten Ergebnisse bringt, ist es doch besser als nichts. Ich gehe davon aus, dass sich bald ein System durchsetzen wird was die Anschlüsse und das Bezahlsystem angeht.

  3. Gut angelegt wären Steuergelder bei Firmen, die das Thema E-Mobilität verstanden haben, die Wünsche des Kunden ernst nehmen und nun versuchen, ihr bezahlbares Produkt unters Volk zu bringen. Porsche gehört da für mich nicht dazu. Wenn es nach mir ginge, würde ich die 6 Millionen Euro lieber der e.GO Mobile AG geben.

  4. Sebastian schreibt: „Warum unterhält sich die Regierung eigentlich mit den Auto Herstellern, und nicht direkt mit dem Endkunden?“

    Liegt das eventuell an uns Bürgern? Wir haben hier gerade eine Initiative laufen und sprechen mit den Leuten vom Verkehrsamt, der Stadt und dem lokalen Energieversorger. Wir haben uns zusammengetan und verschiedene Gremien angeschrieben. Und wie es aus sieht offene Türen eingerannt. Leider passiert nicht alles von heute auf morgen, aber mir scheint wir sind auf dem richtigen Weg.

    Vielleicht sollten wir einen Verein der Elektrofahrer gründen. Vielleicht können wir so mehr erreichen? Immer nur am Stammtisch „Rummotzen“ nützt nichts. Man muss auch selber aktiv werden.

    Woher sollen denn unsere Politiker wissen wo dem einfachen „Stromer“ der Schuh drückt? Mann muss es ihnen sagen.

    Ich denke die „Kaufprämie“ sollte gestrichen werden und das eigesparte Geld entweder
    a) Infrastruktur investiert werden oder
    b) der Strompreis beim Tanken einheitlich auf 25 ct subventioniert werden damit das Fahren des Elektroautos vom verbrauch billiger ist als ein Verbrenner. Bei den derzeitigen, teilweisen, Mondpreisen oder gar Zeitabrechnung ist teilweise der Verbrenner günstiger.

    Bei einem Verbrauch von 15 kW auf 100 km und einem Preis von 30 ct komme ich elektrisch auf 4,50 EUR pro 100 km. Unser A2 verbraucht echte 3l/100km. Bei Kosten von 1,20 EUR/l liegt der Verbrauchspreis für 100 km bei 3,60 EUR!

  5. Es ist wohl der leider weit verbreitete 30-Zentimeter-Blick, der nur ins eigene Portemonnaie schielt und nicht hilfreich ist, wenn es um Elektromobilität und persönlicher Anwendung geht.
    Geld kann man nicht essen. Das wussten schon die Indianer.
    Als Benzin vor einhundert Jahren in Apotheken verkauft wurde, war Pferdefutter billiger.
    Nein. Diesmal sind die Fragen komplexer.
    C‘ est la vie. 🙂
    Es sind gerade in diesem Land immer wieder steuermillionenschwere Versuche absichtlich verkokelt worden. Lobbygesteuert. Medien und Industrie gegen Elektromobilität! Zumeist subtil, aber nicht ohne Wirkung. Leider nicht für jeden sofort erkennbar. Ich kann mich selber davon nicht ausnehmen.
    Jetzt ist an der Zeit selbst etwas zu tun.

  6. Bei einem Verbrauch von 15 kW auf 100 km und einem Preis von 30 ct komme ich elektrisch auf 4,50 EUR pro 100 km. Unser A2 verbraucht echte 3l/100km. Bei Kosten von 1,20 EUR/l liegt der Verbrauchspreis für 100 km bei 3,60 EUR!

    —–

    ich produziere meinen Strom für die E-Autos am eigenen Grundstück. für 12 cents pro kwh. woher haben Sie eigentlich diese 30 cents her? selbst ökostrom bei EON ist günstiger…

  7. Liegt das eventuell an uns Bürgern? Wir haben hier gerade eine Initiative laufen und sprechen mit den Leuten vom Verkehrsamt, der Stadt und dem lokalen Energieversorger. Wir haben uns zusammengetan und verschiedene Gremien angeschrieben.

    ———

    das ist vorbildich und schön für Sie.

    Mein Akku hat eine Reichweite im Sommer von 160 KM. das letzte was ich brauche, ist eine Ladesäule direkt in meiner Stadt. Ich habe auf meinem Grundstück selber 78 Steckdosen…

    Ich brauche Ladesäulen entlang der Autobahnen und Landstraßen. Dazu muss ich keinerlei Gremien einberufen, oder mit den Paragraphen Fetischten meine Zeit vergeuden. Logisch läuft man bei denen offene Türen ein, da haben ja auch sonst nix zu tun auf ihrer Amtsstube.

    Mir wäre wichtiger zu wissen, was SIE und Ihr Rathaus bisher umgesetzt haben? Konkrete Projekte die anlaufen oder bereits realisiert wurden. Gepflegtes Quatschen ist Grundvorrausetzung um Beamter zu werden.

  8. Die 30 ct sind der Preis ani der Ladesäule bei unserem lokalen Energieversorger. Mein Preis zu Hause liegt knapp darunter (27 ct), Die 60 ct sind der Preis bei einer Säule aus dem RWE Verbund in der Nähe. Also alles realistische Preise. Die 30 ct habe ich genommen weil damit leichter zu rechnen ist 😉

    Klar könnte man den Strom selber günstiger produzieren. Mir geht es hier aber um die Kosten für den extern eingekauften Verbrauch.

    Also wie moche ich es Otto Normalverbraucher klar wieso er ein Elektro Fahrzeug anschaffen soll wenn dieses um einiges Teurer in der Anschaffung ist und auch beim Verbrauch mehr kostet? Und dann kommt noch die ungenügende Reichweite dazu.Und fehlende Lademüglichkeiten an der Autobahn und und und…

  9. @Sebastian:
    „Mein Akku hat eine Reichweite im Sommer von 160 KM. das letzte was ich brauche, ist eine Ladesäule direkt in meiner Stadt. Ich habe auf meinem Grundstück selber 78 Steckdosen“

    Schön für dich. Wenn ich mal elektrisch in deiner Stadt unterwegs bin, kann ich dann zu dir kommen und eine deiner 78 Steckdosen in Anspruch nehmen?
    Dir ist auch das Konzept des Destination Charging bekannt? Wenn nicht, macht nichts. Du reihst dich ein in die lange Schlange der Ladesäulenbetreiber, die das auch nicht kennen.

  10. So Leute! jetzt wisst Ihr auch wer den Werbegag von Porsche in Berlin, Adlershof bezahlt hat:

    http://www.goingelectric.de/2016/02/05/news/porsche-adlershof-solar/

    Nicht Porsche aus Konzerngewinnen, sondern wir mit unseren Steuergeldern!
    Für 6 Mio. Fördersumme hätte man ca. 150 Stück Triplelader oder eine 6 MW Bürgersolaranlage errichten können. Vollkommen fehlgeleiteter Förderwahnsinn.

  11. auf meinem Gewerbegrundstück wollte ich zusätzlich zu meinen zwei Elektrotankstellen, zwei öffentliche Säulen bauen lassen. Platz hätte ich, ich hätte alles bauen lassen. Auf meine Frage auf dem Rathaus und Landrandratsamt nach Zuschüßen, ich hab ja selber nix davon, kam nur Achselzuckeln. ich muss dazu sagen, das ich in einem Bundesland wohne, das vor zwei drei Wochen Die Grünen auf 32 Prozent gewählt hat..

    Was sagt mir das wohl..???

  12. MarkusD,

    bisher hab ich ausser von Tesla, Aldi und einigen Touristenzentren in einer Handvoll Orten keinerlei sinnvolle Ladestationen erkennen können. Für meinen Radius reicht die gegenwärtige E-Auto Technik gut aus, nicht perfekt, aber okay. meine zwei E-Autos laufen buchhalterisch bis Ende 2019, danach werde ich nur E-Autos mit min. 60 kwh Akkus kaufen.

  13. https://www.teslamotors.com/de_DE/destination-charging

    das klingt alles so super fein und elitär. ich habe leider weder Hotel, noch Restaurant, noch eine Autobahnraststätte, sondern leider nur eine ganz normales Gewerbegrundstück. Hier stehen überall am Tag Autos rum… das lustigste ist, ein Energieberater der die Sonne auf seinem Kastenwagen hat, hat weder E-Fahrzeuge, noch ein einziges Solarpanel auf dem Firmendach.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert